Nachlese zum WordPress Meetup #124 – März 2025 – ChatGPT und PHP-/Plugin-Coding

Im März 2025 stellte Mark Max Henckel in seinem Vortrag vor, wie AI-Tools wie Claude und ChatGPT effektiv zur WordPress-Entwicklung genutzt werden können. Dabei zeigte Mark auf, wie diese Tools Entwickler unterstützen können, maßgeschneiderte Funktionen zu erstellen, ohne auf unnötige Plugins zurückzugreifen. Ein zentrales Beispiel war die Erstellung eines Custom Fields, in das ein Wert eingegeben wird. Je nach diesem Wert erhält der Body-Tag der Seite eine bestimmte Klasse, und der Hintergrund wird eingefärbt. Eine einfache, aber effektive Methode, um dynamische Designs umzusetzen.

Die Vorteile von AI in der WordPress-Entwicklung

Dynamische Design-Änderungen mit Custom Fields: Mark zeigte, wie AI dabei helfen kann, benutzerdefinierte Felder zu erstellen, die mit einer einzigen Eingabe dynamische Änderungen auf der Webseite vornehmen, wie zum Beispiel die Veränderung von Farben oder das Hinzufügen von Klassen im Body-Tag.

Vermeidung unnötiger Plugins: Statt für einfache Aufgaben wie die Erstellung eines Custom Post Types (wie „ShortNews“) ein zusätzliches Plugin zu installieren, kann AI hier den benötigten PHP-Code generieren. So bleibt die Website schlank und benötigt keine zusätzlichen Plugins, die die Leistung beeinträchtigen könnten.

Slider im MU-Ordner: Mark stellte außerdem einen Slider vor, der im Must-Use (MU) Ordner von WordPress gespeichert war. Dieser Ansatz wurde jedoch als problematisch angesehen, da MU-Dateien schwer zu debuggen sind. Stattdessen wurde in der Gruppe empfohlen, solche Funktionen lieber über Code Snippets oder ein Plugin zu lösen, das leichter zu warten und zu debuggen ist.

Die Diskussion über den besten Umgang mit AI-generiertem Code

Mark betonte, dass AI-generierter Code nicht in einem Vakuum existiert und es wichtig ist, diesen Code richtig zu verwalten. In der Gruppe wurde über verschiedene Möglichkeiten diskutiert, den generierten Code zu speichern und zu integrieren. Während Mark die Verwendung von Code im Theme-Ordner oder MU-Ordner bevorzugte, stellten andere vor, dass Code Snippets oder die Nutzung von Child Themes ebenfalls praktikable Optionen darstellen könnten.

Der Einsatz von AI zur Dokumentation

Ein besonders spannender Punkt war der Einsatz von AI-Tools zur Dokumentation von Plugins. In der Diskussion wurde vorgeschlagen, dass AI-Tools wie ChatGPT und Claude dabei helfen können, Dokumentationen zu erstellen, indem sie die wichtigsten Funktionen und Variablen aus den Plugin-Dokumentationen extrahieren. So kann AI auf Grundlage dieser Informationen eine übersichtliche, leserfreundliche Dokumentation generieren, die immer wieder genutzt werden kann, ohne dass man sich ständig wiederholen muss. Das spart Zeit und hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Einfache WordPress-Funktionen sind kein Geheimnis

Da WordPress Open Source ist, sind einfache Funktionen und grundlegender Code keineswegs ein Geheimnis. Bereits vor der Einführung von AI-Tools gab es zahlreiche Foren und Communities, in denen grundlegende Codes geteilt und diskutiert wurden. AI-Tools bieten lediglich eine Möglichkeit, diese bestehenden Lösungen schneller zu finden und effizienter anzuwenden.

Der Unterschied zwischen privaten und kommerziellen Anwendungen von AI-generiertem Code

Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen dem privaten Gebrauch von AI-generiertem Code und der Nutzung in kommerziellen Webdesign-Dienstleistungen. Wenn ein Webdesigner einen Code erstellt, der auf AI basiert, und diesen an einen Kunden weitergibt, ist es wichtig, sich der rechtlichen Implikationen bewusst zu sein. Kunden sollten darüber informiert werden, dass der Code mit Hilfe von AI generiert wurde und die Qualität sowie Wartbarkeit des Codes entsprechend geprüft werden muss.

Haftung und Berufshaftpflichtversicherung

Wie bei jeder professionellen Tätigkeit ist es auch bei der Nutzung von AI-Tools in der Webentwicklung wichtig, eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. Diese Versicherung schützt vor möglichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen, falls Fehler im Code zu Problemen führen oder Kunden unzufrieden sind.

Prüfung und Kommentierung von AI-generiertem Code

Trotz der Unterstützung durch AI ist es wichtig, dass der generierte Code gründlich geprüft wird. Ein Schritt, den Entwickler immer durchführen sollten, ist, die AI nochmals zu fragen, ob der Code sicher ist. Zusätzlich sollte die AI gebeten werden, den Code mit Kommentaren zu versehen, um ihn für andere Entwickler besser verständlich zu machen oder um ihn später leichter an einen Kunden zu übergeben.

Es ist auch ratsam, den AI-generierten Code von einer anderen AI oder einer anderen Quelle auf Sicherheit und mögliche Probleme überprüfen zu lassen. Testumgebungen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Code unter realen Bedingungen funktioniert, ohne die Live-Website zu gefährden.

Als zusätzlichen Hinweis sollte man der AI auftragen, den Code zu prüfen, „als wenn mein Arbeitsplatz daran hängen würde“, um sicherzustellen, dass die Prüfung gründlich und mit höchster Sorgfalt durchgeführt wird.

AI hat nicht immer den aktuellsten Stand

AI-Systeme, auch solche wie ChatGPT oder Claude, können manchmal veraltete Informationen liefern. Ein Beispiel aus der Diskussion war die WordPress-Konstante COMPRESS_CSS, die in älteren AI-Antworten als noch nutzbar bezeichnet wurde, obwohl sie in neueren WordPress-Versionen nicht mehr verwendet wird. Dies zeigt, dass AI nicht immer den neuesten Stand eines Themas widerspiegelt, und es ist wichtig, Informationen zusätzlich zu überprüfen. AI kann sich auch mit spezifischen, älteren Fehlerberichten beschäftigen, die inzwischen behoben oder nicht mehr relevant sind, was zu Missverständnissen führen kann.

Ein konkretes Beispiel für einen LLM-Fail wurde in der Diskussion gezeigt: ChatGPT’s fehlerhafte Antwort im Vergleich zum tatsächlichen WordPress Core Trac Ticket #63017.

Fazit: AI als hilfreicher Partner in der WordPress-Entwicklung

AI-Tools wie Claude und ChatGPT bieten eine wertvolle Unterstützung in der WordPress-Entwicklung, indem sie einfache und effektive Lösungen für häufige Aufgaben bieten. Von der Erstellung benutzerdefinierter Felder bis hin zur Optimierung von Code und der Dokumentation von Plugins – AI kann den Entwicklungsprozess erheblich beschleunigen und vereinfachen. Wichtig ist jedoch, dass Entwickler den Code verstehen und darauf achten, wie sie AI sinnvoll in ihren Workflow integrieren.

Weiterführende Ressourcen:

Wir freuen uns bereits auf die nächsten Meetups und die spannenden Diskussionen, die dort geführt werden. Wenn du auch ein Thema präsentieren möchtest, melde dich gerne bei uns!

Nachlese zum WordPress Meetup #123 – Februar 2025 – Site Werkstatt

In der regulären WordPress Werkstatt kommen Nutzer mit verschiedenen Problemen und Fragen zusammen. Hier eine Sammlung der nützlichen Links und Plugins, die während des Abends besprochen wurden:

Übersetzungs-Plugins

  • Loco Translate – Übersetzt WordPress-Themes und Plugins direkt im Browser
  • Say What? – Ändert einzelne Textstrings in WordPress ohne Übersetzungsdateien

Medien-Management

  • Enable Media Replace – Ersetzt Mediendateien, ohne URLs zu ändern
  • Regenerate Thumbnails – Erstellt Thumbnail-Größen neu nach Theme-Wechsel
  • Imsanity – Verkleinert automatisch zu große Bilder beim Upload
  • Imagify – Optimiert und komprimiert Bilder für bessere Performance

Dokumentation und Ressourcen

Debugging und Wartung

Inspiration

Diese Tools und Ressourcen helfen bei den häufigsten WordPress-Herausforderungen – von Übersetzungsproblemen über Bildoptimierung bis hin zur Performance-Verbesserung.

Nachlese zum WordPress Meetup #122 – Januar 2025 – Mehrsprachige Websites mit WordPress

Beim letzten WordPress Meetup haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie man eine Website mehrsprachig machen kann. Es gibt dafür verschiedene Ansätze, die je nach Projektanforderungen Vor- und Nachteile haben.

Die einfachste Lösung sind Plugins wie Polylang oder WPML, die direkt in WordPress integriert werden können. Damit lassen sich mehrsprachige Inhalte verwalten, ohne dass eine zusätzliche Website-Struktur nötig ist. Eine Alternative sind automatische Übersetzungen über Google Translate oder Browser-Erweiterungen. Allerdings sind diese oft fehlerhaft, was problematisch sein kann, wenn es auf exakte Formulierungen ankommt.

Ein anderer Ansatz ist die Nutzung einer WordPress Multisite, bei der jede Sprachversion als eigene „Website“ innerhalb einer Installation läuft. Dies hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Plugins benötigt werden, da jede Sprache als eigenständige Instanz existiert. Dabei stellt sich die Frage, ob die Sprachvarianten in einem Subfolder (http://deine-seite.de/en/) oder einer Subdomain (en.deine-seite.de) angelegt werden sollen. Subfolder sind aus SEO-Sicht meist vorteilhafter, da Google alle Inhalte als Teil einer einzigen Website betrachtet, während Subdomains als eigenständige Seiten gewertet werden.

Eine Multisite benötigt eine sorgfältige Verwaltung, vor allem wenn viele Sprachversionen existieren. Hier helfen Plugins wie Multisite Language Switcher, um die Sprachversionen miteinander zu verknüpfen. Zur besseren Verwaltung von Medieninhalten innerhalb einer Multisite gibt es Multisite Global Media und Network Media Library. Wer eine bestehende Website innerhalb einer Multisite duplizieren möchte, kann dafür NS Cloner – Site Copier nutzen. Falls ein Theme oder Plugin nicht übersetzt wurde, lässt sich das mit Loco Translate direkt im WordPress-Backend anpassen.

Ob man eine mehrsprachige Website mit Plugins oder einer Multisite umsetzt, hängt vom individuellen Projekt ab. Plugins wie Polylang oder WPML sind eine einfache und schnelle Lösung, während eine Multisite für größere Projekte mit mehreren Sprachversionen sinnvoll ist, besonders wenn verschiedene Inhalte oder Designs benötigt werden.

Wichtige Erkenntnisse aus der Diskussion

Polylang Einschränkungen

  • URL-Struktur: Die Möglichkeit, dieselben URL-Slugs für verschiedene Sprachversionen zu nutzen (z.B. /team vs. /en/team), ist nur in der Pro-Version verfügbar
  • Benutzerrechte: Redakteure können nur mit einem kostenpflichtigen Drittanbieter-Plugin auf einzelne Sprachen beschränkt werden
  • Kompatibilitätsprobleme: Bei der Nutzung mit Customizer, Elementor und anderen Page Buildern werden zusätzliche Plugins benötigt

Polylang Kompatibilitäts-Plugins

Alternative Übersetzungs-Plugins

Multisite-Lösungen

  • MslsMenu – Menü-Integration für Multisite Language Switcher
  • MultilingualPress – Premium-Lösung für WordPress Multisite

Technische Hinweise

Multisite-Installation: Um Multisite in Subfoldern zu installieren, fügen Sie folgende Zeile zur wp-config.php hinzu:

define('ALLOW_SUBDIRECTORY_INSTALL', true);

Weitere technische Details zu Multisite und Cookie-Einstellungen sind wichtig für die korrekte Konfiguration.

Veraltete/Nicht mehr unterstützte Plugins

Wichtiger Hinweis zur Lokalisierung

Flags are not languages – Ein wichtiger Artikel über die korrekte Darstellung von Sprachoptionen in globalen User Interfaces. Verwenden Sie Sprachbezeichnungen statt Flaggen!

Genannte Plugins (Übersicht)

  • Polylang
  • WPML
  • Multisite Language Switcher
  • Multisite Global Media
  • Network Media Library
  • NS Cloner – Site Copier
  • Loco Translate
  • TranslatePress
  • MultilingualPress

Dieser Artikel bietet eine Übersicht über die verschiedenen Ansätze – welche Methode die beste ist, hängt vom individuellen Projekt ab.

Nachlese zum WordPress Meetup #121 – November 2024 – Custom Post Types und Custom Fields

Die meisten Websites kommen irgendwann an den Punkt, an dem sie mehr Flexibilität für spezifische Inhalte brauchen – und genau hier kommen Custom Post Types (CPT) und Custom Fields ins Spiel.

Timo Wessels zeigt, wie man eigene Inhaltstypen erstellt, um z. B. Bewertungen, Rezepte, Teamprofile oder Dienstleistungen gezielt und strukturiert abzubilden. Wir werfen einen Blick auf die gängigen Plugins, die diesen Prozess erleichtern, und erfahren, wie CPT und Custom Fields auch direkt per Code im Child-Theme eingerichtet werden können.

Wir sprechen darüber, wie Custom Fields für Loops, individuelle Einstellungen und die zentrale Verwaltung wichtiger Daten genutzt werden, damit alles genau dort abrufbar ist, wo es gebraucht wird.

Die wichtigsten Custom Post Type & Custom Field Plugins

All-in-One Lösungen

  • Pods – Umfassende Lösung für CPTs, Custom Fields und Taxonomien. Besonders stark bei Beziehungen zwischen verschiedenen Inhaltstypen.
  • Advanced Custom Fields (ACF) – Der Marktführer für Custom Fields mit intuitiver Benutzeroberfläche und umfangreichen Feldtypen.
  • Meta Box – Leistungsstarke Alternative zu ACF mit über 40 Feldtypen und Frontend-Formularen.
  • Custom Post Type UI – Einfache grafische Oberfläche zur Erstellung von CPTs und Taxonomien.
  • Toolset – Professionelle Suite für komplexe Websites mit CPTs, Views und Formularen.

Nützliche Funktionen von Custom Fields

Praktische Anwendungsfälle

  • Strukturierte Daten: Preise, Öffnungszeiten, Bewertungen, technische Spezifikationen
  • Wiederverwendbare Inhalte: Call-to-Action Buttons, Testimonials, FAQs
  • Bedingte Logik: Inhalte basierend auf Feldwerten ein-/ausblenden
  • Relationale Daten: Verknüpfung zwischen Posts, Autoren, Produkten
  • Medien-Galerien: Erweiterte Bildverwaltung mit zusätzlichen Metadaten
  • Formulare: Frontend-Eingabe für User-Generated Content

Technische Vorteile

  • Performance: Gezielte Abfragen statt großer Post-Content
  • Wartbarkeit: Zentrale Datenverwaltung statt verstreuter Shortcodes
  • Flexibilität: Einfache Theme-Wechsel ohne Datenverlust
  • API-Integration: Strukturierte Daten für REST API und Headless-Setups

Filter-Plugins für CPT / Fields / Taxonomien

Hilfreiche Tools für Entwickler

  • Admin Columns – Erweitert die WordPress-Admin-Tabellen um Custom Fields
  • Query Monitor – Debugging-Tool für Datenbankabfragen und Performance
  • Bricks Builder – Theme Builder mit nativer CPT/ACF-Integration
  • WP Codey – AI-gestützter Code-Generator für WordPress

Technische Ressourcen

Best Practices für Custom Fields

  1. Namenskonventionen: Verwende Präfixe für Feldnamen zur Vermeidung von Konflikten
  2. Datenvalidierung: Nutze die eingebauten Validierungsfunktionen der Plugins
  3. Performance: Vermeide zu viele Meta-Queries in Loops
  4. Backup: Custom Fields werden in der Datenbank gespeichert – regelmäßige Backups sind wichtig
  5. Documentation: Dokumentiere deine Feldstrukturen für andere Entwickler

Im Anschluss bleibt wie immer Zeit für Fragen, Networking und den Austausch wertvoller Tipps zum Thema Custom Post Types und Custom Fields.

WordPress Meetup #127 – Juni 2025 – Was ist FAIR?

Was ist FAIR?

Neben dem WordCamp Europe in Basel gab es noch eine weitere Veranstaltung. Das AltCtrlOrg-Event, was das Ziel verfolgte, Themen zu besprechen, die auf einem WordCamp nicht möglich sind. Zum Beispiel das Infragestellen des StatusQuo und wie Governance von WordPress anders aussehen könnte.

Mehr dazu:
https://altctrl.org/
https://www.youtube.com/@altctrlorg

Insbesondere wurde dort das FAIR-Projekt vorgestellt, ein Paket-Manager für WordPress-Plugins (https://github.com/fairpm). Unterstützt durch die Linux Foundation:
https://www.linuxfoundation.org/press/linux-foundation-announces-the-fair-package-manager-project-for-open-source-content-management-system-stability

Wir schauen uns gemeinsam an, was das Projekt ist und inwieweit uns das betrifft und helfen kann.

Im Anschluss wird es wie immer Zeit für Fragen, Gespräche und Networking geben. Wir freuen uns auf angeregte Diskussionen, den Austausch von Erfahrungen und nützlichen Tipps rund um das Thema WordPress.

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